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Organisation ist alles!

Wenn Du der Neue auf der Station bist, dann gibt es wahrscheinlich schon einen Stationsarzt, der hier alles organisiert. Doch auch der ist manchmal nicht da. Schau Dir zunächst einmal an, wie der Arbeitsablauf ist. Insbesondere solltest Du darauf achten, welche festen Zeiten für Visite, Blutentnahmen etc. existieren. Zudem ist es wichtig, dass alle Kollegen auf der Station zusammenarbeiten. Das ist besonders dann von Bedeutung, wenn man sich häufig aus den Augen verliert, weil einer unverhofft in den OP oder auf die Intensivstation gerufen wurde. Denn wenn man zurück auf die Station kommt und alle Kollegen irgendwo anders sind, ist es gut zu wissen, was schon erledigt wurde und was noch ansteht. Du wirst sehen, der Beruf des Arztes gleicht mehr und mehr dem eines Stationsmanager!

Arztzimmer
Da hat wohl jemand Arbeit für Dich übrig gelassen?

Was mir immer hilft, das ist so ein Stationsbuch oder eine „To-Do-Liste“. Die nehmen wir bei der Visite immer mit und tragen für uns Ärzte ein, bei wem ein Verbandswechsel zu machen ist, wer entlassen werden kann und einen Arztbrief braucht oder welche Untersuchungen zu veranlassen sind. Das Buch liegt dann an zentraler Stelle im Arztzimmer und jeder Kollege streicht das durch, was er erledigt

hat oder trägt nach, was an neuen Aufgaben dazu gekommen ist. So schauen wir sobald wir wieder auf der Station sind nach, was noch zu tun ist und machen uns an die Arbeit, bis wir wieder unterbrochen werden. Wie durch ein Wunder ist dann am Ende des Tages durch viele kleine Taten der ganze Berg vom Morgen abgearbeitet und alle können gemeinsam nach Hause gehen.

Wenn die Zeit doch mal knapp werden sollte, dann überlege, was dringend ist und was noch warten kann. Auch wenn Du es willst, so kannst Du wahrscheinlich nicht immer alles alleine machen. Genau so wie Du wahrscheinlich häufig auf den anderen Stationen hilfst, wenn Not am Manne ist, so kannst auch Du nach Hilfe verlangen, wenn Du beispielsweise unverhofft in den OP gerufen wurdest. Du kennst ja Deine Kollegen mittlerweile und weißt, wer was kann und vielleicht auch, ob andere gerade weniger zu tun haben. Überlege, was nur durch Dich erledigt werden kann und wobei Dir vielleicht Kollegen oder Pflegekräfte helfen können. Es macht ja keinen Sinn, dass auf Deiner Station alles liegen bleibt, während andere einspringen können. Das beruht natürlich auf gegenseitiger Unterstützung! Belohnt wird das damit, dass ihr alle am Ende des Arbeitstages gemeinsam Feierabend machen könnt und keiner „nachsitzen“ muss. Und solltest Du mal keine Aufgabe haben, dann frage auch mal nach, ob Du helfen kannst oder überlege, was vielleicht in den nächsten Tagen ansteht. Wenn Du heute schon ein paar Arztbriefe vorbereitest, dann freust Du Dich an den folgenden Tagen darüber, dass Du schon vorgearbeitet hast.

Viel Spaß beim Organisieren wünscht

Dein Dr. Felix Findig


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