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Die erste Sonographie

Ein Ultraschallgerät kann einem manchmal wie ein Teufelsapparat vorkommen. Da sieht man irgendein Schneegestöber und der Kollege sagt so Dinge wie: „Hier siehst Du die Leber und da die Nieren. Sieht ja alles gut aus, oder?“ Und während Du noch den Knopf für den besseren Empfang suchst, drückt er Dir den Schallkopf in die Hand und lässt Dich selbst mal sonographieren. Dumm nur, wenn Du so gar keine Ahnung hast, was da auf dem Schirm erscheint und wo Du da überhaupt gerade bist. Ehrlich gesagt kann ich Dir das hier im Internet auch nicht zeigen, aber ich kann Dir nur zu einem Ultraschallkurs raten. Entweder kannst Du den an Deiner Uni machen oder ein Kollege ist so nett und zeigt Dir die ersten Schritte. Kurse, die sich vor allem an Ärzte wenden (aber auch schon mal Ermäßigungen für Studenten anbieten) findest Du bei den empfohlenen Kursen

zu den empfohlenen Kursen

1. Übung macht den Meister

Und nach dem ersten Kontakt zum Ultraschallgerät heißt es üben, üben und nochmals üben. Das ist gerade beim Sonographieren wichtig, da Du nur so allmählich zwischen dem Schneegestöber die Organe erkennst. Schnappe Dir also nach Möglichkeit bei jedem Patienten das Ultraschallgerät, denn so eine Untersuchung schadet dem Patienten nicht.

2. Auf das Wichtigste beschränken

Gerade am Anfang solltest Du Dir die Organe anschauen, die am einfachsten zu finden und zu beurteilen sind. Das sind Gallenblase, Leber, die Nieren und die Harnblase. Dann blickst Du auch immer in den Douglas-Raum (hinter der Blase) und den Morison-Pouch (zwischen Leber und rechter Niere). Wenn sich hier ein „echofreier“ (schwarzer) Streifen zeigt, dann befindet sich freie Flüssigkeit im Abdomen. Wenn Du das schon nachweisen kannst, dann bist Du für die Notfalldiagnostik schon gut gerüstet. Hier kommt es nämlich nicht darauf an, kleine Veränderungen an den Organen festzustellen, sondern lebensbedrohliche Zustände auszuschließen. Und freie Flüssigkeit kann eine Blutung oder Eiter bei einer septischen Entzündung im Bauchraum sein.

Anstelle eines eigenen Bildes, findest Du hier ein Beispiel für freie Flüssigkeit im Morison-Pouch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Morison-Grube

3. Experte werden

Wenn Du jetzt Spaß an der Sonographie gefunden hast, dann versuche dabei zu sein, wenn ein erfahrener Kollege „schallt“. Dann kannst Du Dich auch auf die Suche nach dem Pankreas oder der Appendix machen oder mal die Schilddrüse untersuchen und ausmessen. Vielleicht zeigt man Dir auch mal, wie sich eine Thrombose darstellen lässt. Und nicht zuletzt gibt es weiterführende Aufbaukurse, die Du dann als Arzt machen kannst.

Viel Spaß beim Fortbilden!

Dein dr. Felix Findig


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